Neues aus dem Missionsmuseum – trotz oder wegen Corona

Mitte März diesen Jahres schlossen die Museen im Freistaat im Zuge des "Shutdowns" des öffentlichen Lebens zwecks Eindämmung der Coronapandemie. In der Erzabtei wurde für einen großen Teil der Angestellten Kurzarbeit organisiert.

Davon war das Missionsmuseum, in dem nur Mitbrüder und Ehrenamtliche arbeiten, zwar nicht direkt betroffen. Dennoch war die Klosterverwaltung froh, dass sich als Übergangsregelung die Möglichkeit bot, einige sonst anderweitig beschäftigte Angestellte zu einem Großputz ins Museum zu bitten, worüber der letzte Newsletter schon erzählt hat.

Kaum hatte das Museum innen wieder überall geglänzt, wurde umso deutlicher, wie vergleichsweise schäbig der Außenbereich aussieht, genauer der "Hof" zwischen Klosterpforte und Museumseingang. Mit Br. Markus, dem stellvertretenden Cellerar der Erzabtei und Werkstättenkoordinator, hat P. Theophil die Neugestaltung sorgfältig geplant: Pflasterung des ganzen Bereichs mit Granitsteinen aus dem Bayerischen Wald.

Die Natursteine waren zwar nicht die billigsten (im Vergleich zu Kunststeinen), dafür ist die Fläche jetzt gut befestigt, auch befahrbar, und sieht vor allem etwas gleich. Die Arbeiten selbst konnten von unseren eigenen Handwerksbetrieben durchgeführt werden – somit waren auch diese gut beschäftigt. Das Ergebnis lässt sich sehen.


Bedingt durch die Pflasterung öffnete das Museum etwas verzögert wieder, nämlich an Christi Himmelfahrt, dem 21. Mai. Zwischenzeitlich haben wir sorgfältig das offiziell geforderte Hygienekonzept erarbeitet und durchgeführt. Neben Hinweisen auf Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung ist ein Besucherweg ausgezeichnet.

Leider fehlen im Zuge der Corona-Maßnahmen die sonst so beliebten "Hands-On-Objekte", allen voran die große Trommel im Untergeschoss, aber auch die Malecke für Kinder und nicht zuletzt das Gästebuch, das uns sonst immer wertvolle Rückmeldungen gab.

 

Ebenfalls etwas später als geplant startete die neue "Kleine Sonderausstellung": 1300 Jahre Sankt Ottilia. Dafür wird sie fast ein halbes Jahr zusehen sein, nämlich bis zum 13. Dezember 2020. An diesem Tag jährt sich der Todestag der Patronin des Klosters zum 1300. Mal. Zum Ottilia-Jubiläum zeigen wir einige Darstellungen der Heiligen, die sonst an speziellen Stellen innerhalb des Klosters "versteckt" sind, sei es in der Sakristei, in der Kunstkammer oder auch im Archiv.

 

Bereits vor der Museumsschließung "lauerten" wir auf ein Jubiläum der anderen Art: wer würde wohl der hunderttausendste Besucher seit der Wiedereröffnung am 15. Oktober 2015 sein? Dank der zuverlässigen Besucherzählung durch die Aufsicht führenden Mitbrüder und Ehrenamtlichen sind wir genau informiert, wie viele Personen unser Museum besuchen.

Doch dann kam zunächst der "Lockdown" – und danach entwickelten sich die Besucherzahlen erst einmal schleppend. Doch gut vier Wochen nach Ende der Corona-Schließung, am 22. Juni, war es endlich soweit.

Nummer 100.000 wurde ein Tagesheimschüler unseres Gymnasiums, der mit seiner Erzieherin nachmittags im Museum war, übrigens einer jener Sechstklässler, die zu den häufig kommenden jungen Fans des Museums gehören.

 

Inzwischen erfreuen wir uns wieder steigender Besucherzahlen. In den Sommerferien wird es auch wieder Führungen geben, beginnend mit der öffentlichen Tour am 1. August-Sonntag um 14 Uhr. Wir würden uns freuen, wenn wir auch Sie, verehrte Leserinnen und Leser, bald wieder im Museum begrüßen dürfen, und wünschen Ihnen eine gute und gesunde Sommerzeit!

Ihr P. Theophil mit Museumsteam