Neuigkeiten und Ostergrüße aus dem Missionsmuseum

 

 

Liebe Freund/innen unseres Museums,

 

während im Osten Europas ein schrecklicher Angriffskrieg tobt, kümmert sich auch St. Ottilien um die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen, und es gibt erste Ideen, mit Kindern dieser Familien etwas im Jugendraum unseres Missionsmuseums zu machen - wir haben ja ein Mal- und Bastelprogramm, das wieder, nach dem langen Corona-Stillstand, aktiviert werden soll.

 

Am 20. März war in Deutschland so etwas wie ein Corona-"Freedom Day" angedacht. So ganz "Freedom" ist zwar mit den hohen Corona-Inzidenzen noch nicht in Sicht, aber zwei Wochen später, zum 2. April, wurden die meisten Maßnahmen tatsächlich gelockert. Für die Aufsicht des Museums bedeutet dies eine Erleichterung, müssen wir doch nicht mehr lückenlos das 2-G, 2-G+, 3-G und was es nicht alles an Zugangsregeln gab, kontrollieren.

Dank der inzwischen sieben ehrenamtlichen Helfer/innen hat das jedoch wunderbar geklappt. Ihnen an dieser Stelle ein sehr herzliches DANKE! Die permanent wechselnden Sonderaushänge auf unserer Museumstafel vor dem Eingang konnten wir nun endlich und hoffentlich dauerhaft entfernen.

 

 

Corona-bedingt hat es auch lange gedauert, bis endlich die englische Version des Katalogs über unsere koreanischen Objekte den Weg über die Ozeane gefunden hat: Über 100 prächtige Exemplare haben wir nun im Regal stehen und freuen uns, wenn wir immer wieder eines unseren koreanischen Besucher/innen und Gruppen überreichen können.

 

 

Mit dem Wegfall der Corona-Zugangsbeschränkungen und damit auch der Anmeldepflicht für unsere Veranstaltungen nehmen auch die Besucherzahlen wieder zu. Der Frühling und der Herbst sind diesbezüglich unsere besten Jahreszeiten, weder zu heiß (denn wer geht schon bei Badewetter ins Museum), noch zu kalt und nass (wer hat schon Lust auf einen Ausflug nach St. Ottilien bei "Sauwetter"). Pünktlich zum Aprilbeginn hatten wir allerdings so ein Wetter, ja sogar mit Schnee, der sich aber hoffentlich am Ostern nicht sehen lässt.

 

 

Nicht nur die Besucherzahlen nehmen wieder zu, sondern auch ein bestimmtes Interesse der Öffentlichkeit, das speziell die missionsgeschichtlichen Sammlungen betrifft: die Kolonialgeschichte.

Viele unserer afrikanischen Objekte stammen aus dem damaligen "Deutsch-Ostafrika"; sie stehen als potenzielles "koloniales Erbe" in einem gewissen Fokus der Medien, deren Vertreter auch bei uns im letzten halben Jahr immer wieder angefragt haben.

Dennoch sind wir in der glücklichen Lage, dass wir in Sachen "Provenienzforschung" sehr gut aufgestellt sind, und: was wir haben, ist eher missionsgeschichtliches denn koloniales Erbe. Mit der derzeitigen Sonderausstellung "Währungen in Ostafrika" haben wir zum ersten Mal auch das Thema der Kolonialgeschichte berührt, abgesehen von der Themenecke "Kolonialismus" in der Dauerausstellung, über deren mögliche Erweiterung wir schon seit einiger Zeit nachdenken.

 

 

Mit dem Frühling kommen der Reihe nach auch unsere Zugvögel zurück.

Viele heimische Vögel, die im südlichen Afrika überwintern, kann man in der Vogelvitrine im Untergeschoss des Museums bewundern. Sie stehen dort, weil sie in Ost- und Südafrika vorkommen, sei es nur im Winterhalbjahr (also im südafrikanischen Sommer), oder weil sie nicht nur bei uns, sondern auch dort als Brutvogel existieren.

Eine solche und gleichzeitig für europäische Verhältnisse exotisch anmutende Vogelart ist der Wiedehopf (Upupa epops). Sein lateinischer Name erinnert an seinen Balzruf, ein leises "upupup". Dieser Ruf ist inzwischen selten zu hören in Mitteleuropa. Deshalb haben ihn unsere Naturschutzverbände zum "Vogel des Jahres 2022" gekürt. Und aus diesem Grund verdient er auch, derzeit als "Das besondere Exponat" des Museums ausgezeichnet zu werden.

 

 

 

Das Museumsteam wünscht frohe Ostertage!