Liebe Freundinnen und Freunde des Missionsmuseums,

ein besonderes - und vielfach besonders schwieriges - Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir hoffen, dass dieser letzte Newsletter 2020 Sie gesund erreicht!
 

Ein Highlight, das auch mit dem Missionsmuseum verbunden ist, geht durch den winterlichen "Lockdown" ziemlich unter: Das Hochfest der Heiligen Ottilia, der 13. Dezember, ist dieses Jahr ihr 1300. Todestag. Deshalb feiert die Klostergemeinschaft diesen Tag, heuer am 3. Adventssonntag, in besonderer Weise.


Aus Anlass dieses Jubiläums haben wir auch die diesjährige dritte Sonderausstellung des Museums gemacht, die aus einer Auswahl von besonderen Ottilia-Statuen aus dem Kloster besteht. Viele Besucher – und es waren wirklich viele nach der Öffnung des Museums in diesem Frühling und Sommer – haben die Schmuckstücke gesehen; jetzt werden sie wieder ins Depot gebracht.

 

Als unser Gründer, P. Andreas Amrhein OSB aus dem Kloster Beuron, 1887 die Kapelle der Hl. Ottilia im damaligen Emming entdeckte, hat er in dieser Heiligen so etwas wie eine "Missionspatronin" gefunden. Die Geschichte der Hl. Ottilia hat Andreas Amrhein so begeistert, dass er kurzerhand den Weiler Emming in "Sankt Ottilien" umbenannte.


Eine der wichtigsten Ottilia-Legenden erzählt, dass sie als Mädchen bei ihrer Taufe das Augenlicht erlangt haben soll. Diese wohl kaum historische, aber höchst symbolische Geschichte hat die Missionsbewegung in den Anfangsjahren des Klosters inspiriert.


"Lumen Caecis“ ("Licht den Blinden") war bald der Wahlspruch der entstehenden Kongregation der Missionsbenediktiner: Mission als Beitrag zur Erhellung, ja zur Erleuchtung der Welt. Auch das Ottilianer Wappen, welches - immer zusammen mit dem Wahlspruch – das Kreuz mit einem 5-armigen Kerzenleuchter zeigt, hat die gleiche Motivation: die Botschaft Christi als Licht für die 5 Kontinente. Dieses Wappen ist auch Teil des "Corporate Design" unseres Missionsmuseums.

 

 

Gleich nach dem Ottilienfest am 13. Dezember dürften wir eigentlich schon wieder Jubiläum feiern: der erste Erzabt Sankt Ottiliens, Norbert Weber, wäre am 20. Dezember 2020 hundertfünfzig Jahre alt geworden. Auch an diesem Tag muss das Missionsmuseum geschlossen bleiben, wie alle Kultureinrichtungen bis mindestens 10 Januar.


Norbert Weber ist der Gründer unseres Museums in den jetzigen Räumen. Die Sammlung war so umfangreich geworden und so präsentationswürdig, dass man beschloss, ihr einen Platz in einem Neubau zu geben, in dessen Erd- und Untergeschoss seit 1911 bis heute unsere Ausstellung zu sehen ist. Norbert Weber hat auf seinen Korea-Reisen den Großteil unserer Koreasammlung erworben. So wurde aus dem "Afrikamuseum" das "Missionsmuseum".


Er ist aber vor allem auch jener Ottilianer Abt, unter dessen Leitung die Klostergemeinschaft aufblühte, auf fast 400 Mitglieder anwuchs und zum Ausgangspunkt einer weltweiten Benediktiner-Kongregation wurde, den "Missionsbenediktinern von Sankt Ottilien". So sind wir am Überlegen, wie wir Norbert Weber im Museum würdigen können, um ihn den Besuchern nach dem hoffentlich baldigen Ende des "Lockdowns" bekannter zu machen.

 

 

Liebe Freunde unseres Museums, die Heilige Ottilia passt gut in die Adventszeit, eine äußerlich dunkle Zeit, wo umso schöner die Lichter von Advent und Weihnachten leuchten.


So verbindet sich mit dieser "Lichtgestalt" unser diesjähriger Weihnachtswunsch: dass Sie nicht nur ein Frohes Fest haben werden, sondern eine warme, lichtvolle und nicht zuletzt gesunde Zeit.


Mit vielen dankbaren Grüßen aus Sankt Ottilien,
das Museumsteam