Liebe Freundinnen und Freunde unseres Missionsmuseums,


der letzte Newsletter im zu Ende gehenden Jahr 2021 beginnt mit dem Bild einer Weihnachtskrippe: Seit Mitte Dezember steht diese neben zwei anderen im Fenster des Jugendraums des Museums und bildet den Abschluss des sogenannten Ottilianer Krippenwegs. Dieser zeigt zahlreiche Kunstwerke aus der Krippensammlung unseres Bruder Anselm Hartmann.

 

 

Während sonst die Galerie des Klosterladens alljährlich als Raum für die Krippenausstellung dient, haben wir uns dieses Mal entschlossen, alle Darstellungen in Fenstern zu präsentieren: Mithilfe eines Übersichtsplans werden unsere Besucher durchs Klosterdorf geleitet und sehen von außen die wunderschön illuminierten Weihnachtsszenen.


Ein Hintergrund dieser Idee ist natürlich auch die Vorgabe der Politik zum Infektionsschutz. "2G+" zu überprüfen ist aufwändig, und die Vorgabe "Geimpft oder Genesen PLUS aktueller Test" stellt eine hohe Schwelle dar. Bei einem Besichtigungsweg im Freien entfallen diese Vorgaben.


Im Museum selbst hat uns das "Bayerische Infektionsschutzgesetz" immer wieder Kopfzerbrechen bereitet. Bei der hohen 2G+ - Schwelle kommen leider nicht mehr viele Besucher. Indem wir eine Anmeldung über unsere Museums-Mailadresse eingeführt haben, lässt sich der Besucherverkehr organisieren, wenn auch das Wort "Verkehr" hier übertrieben ist, denn gerade werktags sind es zur Zeit nur wenige, die den Weg ins Missionsmuseum finden. Trotzdem haben wir für unsere Besucher wie schon die Jahre zuvor wieder eine Krippen-Sonderausstellung im Museum eingerichtet. In diesem Jahr zeigen wir Krippen verschiedener Machart vom Stamm der Makonde.

 

 

Die Makonde, eine Ethnie im Südosten Tansanias, auf dem sogenannten Makonde-Plateau, sowie im Norden Mosambiks, haben eine alte Schnitztradition. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wurde diese über Makonde-Schnitzer, die in Dar es Salaam arbeiteten, international bekannt. Vorher schon regten Ottilianer Missionare die Künstler an, auch christliche Szenen zu schnitzen.


Auf dem Gelände der Abtei Ndanda, ebenfalls im Südosten Tansanias, am Fuße des Makonde-Plateaus, schnitzt bis heute eine Künstlergruppe permanent Werke, die dann vom Kloster Ndanda zu fairen Preisen gekauft werden; ein großer Teil davon wird nach Europa verschifft und dort in den Klosterläden der Abteien der Missionsbenediktiner angeboten. Die Makonde-Kunsthandwerker verstehen es, auch das schwarze, harte und schwere Ebenholz zu bearbeiten.


Manchmal bleibt ein Teil des weichen und hellen Splintholzes erhalten, sodass sich reizvolle Kontraste ergeben. Unsere Makondekrippen sind wie auch die anderen im Museum zu bewundernden Schnitzereien, welche christliche Szenen darstellen, ein Zeugnis des Kulturdialogs: Afrikanische Schnitzkunst und christlich-biblische Geschichten begegnen sich.

 

 

Für die Korea-Abteilung unseres Museums ist ein "Kulturdialog" im vergangenen Jahr nochmals anders deutlich geworden: Unsere Partner vom OKCHF (Overseas Korean Cultural Heritage Foundation) in Seoul / Südkorea haben den Gesamtkatalog über unsere komplette koreanische Sammlung nun auch auf Englisch herausgegeben – die ersten Exemplare des beeindruckenden Werks sind bereits angekommen, die große Sendung steht noch aus.


Nun sind wir für diesen Teil unseres Museums maximal ausgestattet, haben wir doch seit Frühling auch den dreisprachigen Audioguide: Bei der Museumsaufsicht können sich Besucher ein Gerät ausleihen, das sie in 3 Sprachen zur Wahl (deutsch, englisch, koreanisch) in gut einer Stunde durch den Eingangsraum und die koreanische Abteilung des Museums führt. Die 50 kleinen Apparate sind ebenfalls eine Stiftung des OKCHF. Die Hardware ist offen für eine Erweiterung der Audiodateien – mal sehen, wann wir die Zeit finden, den Guide auch auf die afrikanischen Objekte zu erweitern…

 

 

Nun sehen wir erst einmal, wie sich die Besuchersituation weiter entwickelt. Immerhin unterliegen wir nicht mehr dem totalen "Lockdown" wie im letzten Winter und Frühling, und seit 15.12. ist die "Schwelle" auch nochmals abgesenkt durch den Wegfall der Testpflicht für Besucher mit "Booster-Impfung".


Auch wenn die Besucherzahl 2021 sicher nicht die 20.000 überschreiten wird wie in den vergangenen, nicht von Corona betroffenen Jahren: Wir sind uns sicher, dass sich unsere Ausstellung weiterhin großer Beliebtheit erfreuen wird. Das haben wir auch Ihnen zu verdanken, den "Fans" unseres Missionsmuseums!


Wir wünschen von Herzen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr.


Das Museumsteam