Das "Daumenklavier" (ulimba)
Störung für Forscherohren
Die ulimba gehört zu den Lamellophonen, einer Gruppe von Musikinstrumenten, die in der traditionellen Musik Afrikas in vielen Varianten und Namen verbreitet ist.
Mehrere Lamellen aus Metall sind auf einem Resonanzkasten befestigt und werden mit den Fingern angezupft. Veraltete Bezeichnungen aus der Kolonialzeit sind Zupfzungenspiel und Daumen- oder Kaffernklavier.
Die meist sieben Lamellen der ulimba sind auf eine feste Tonhöhe gestimmt, was für ungeübte europäische Ohren offenbar zu wenig Abwechslung in der Melodie bot. So schrieb der Ostafrika-Forscher und Ethnologe Karl Weule 1908:
"...der Ton ist meist sehr voll und ansprechend; gleichwohl kann die stundenlange Wiederholung ein und derselben Tonfolge, wie sie vom Neger geübt wird, den schwer arbeitenden Forscher rasend machen".
Heute ist die ulimba und ihre zahlreichen Varianten längst zum Weltmusikinstrument geworden, das u.a. im Jazz eingesetzt wird.