Der Pavian im großen Tierdiorama
Schade, dass unser Pavian-Präparat nicht über seine genaue Herkunft erzählen kann. Vermutlich wurde er in den Jahren nach 1900 erlegt – Affenjagd ist selbst heute noch üblich in Afrika. Vermutlich ließ dann ein Ottilianer Missionar den toten Pavian nach St. Ottilien bringen, mit Sicherheit damals mit dem Schiff. Über die Methode der Konservierung auf der langen Reise ist nichts bekannt.
Anzunehmen ist aber, dass das Tier wohl nur als vollständige Haut in der Präparatoren-Werkstatt ankam, die in Räumen gleich im Anschluss an das Museum eingerichtet hatte. Aus alten Quellen ist bekannt, dass auch damalige Internatsschüler mithalfen, die Tierfelle zu konservieren und möglichst lebensecht zu präparieren. Es wurde präzise, ja beinahe perfekt, gearbeitet, was die vergangenes Jahr erfolgte Kontrolle der Präparate gezeigt hat: bei keinem einzigen Tier wurden Hinweise auf Parasitenbefall gefunden (was allerdings auch für einen hohen Arsen-Einsatz spricht).
Am meisten unter dem "Zahn der Zeit" leiden die nicht-behaarten und deshalb lackierten Körperpartien, was dem Pavian sein spannendes und originelles Aussehen verleiht. Stiere Glasaugen tun das Übrige.
Papio anubis, der Anubis-Pavian, ist ein sog. Hundsaffe (mit Schwanz und – von weitem – hundeartigem Gebiss) unter den Altweltaffen. Seine Koexistenz mit dem Menschen ist nicht immer konfliktfrei, was an dem ähnlichen Nahrungsspektrum und der hohen Intelligenz der Tiere liegt.