Die Sonderausstellung zeigte liturgische Kunst für die Feier der Hl. Messe. 

Die Objekte stammen aus Handeni im Nordosten Tanzanias und kamen über den Ottilianer Missionar Pater Odilo Hüppi OSB (1918-1998) um 1985 ins Missionsmuseum. 

P. Odilo Hüppi widmete sich als erster katholischer Seelsorger den Massai-Nomaden. Er arbeitete mit der Missionsbenediktinerin Schwester Karin Kraus zusammen, einer Tierärztin. 

Sr. Karin zog durchs Land zu den weit verstreuten Maasai-Hirten, kümmerte sich um deren Vieh und machte die Menschen mit biblischen Geschichten vertraut. P. Odilo baute die Pfarrei Handeni auf, war als Seelsorger für die Menschen da und feierte die Messe.

Für die Eucharistie sind Brot und Wein und dafür Hostiengefäß und Kelch (ausgestellt) zentral, zu allen anderen Details wurde oft improvisiert, denn die Hl. Messe wurde an verschiedenen Orten gefeiert, sodass beispielsweise ein einfaches Tischchen als Altar für eine "Feldmesse" genügen musste. 

Für die nur zum Teil aphabetisierten Maasai-Gemeinden sind bildliche Darstellungen von Bibel-Szenen besonders wichtig. 

Alle Objekte sind aus den für die Maasai typischen Materialen gefertigt: Perlen dienen der Mosaikkunst und der Zierde, Rindsleder liefert den Stoff.
 

Pfeil runterKelchvelum und Kelch

Das Kelchvelum aus Leder (im Gottesdienst bei uns ein Tuch aus Stoff oder Brokat) mit reicher Perlenverzierung, bedeckt den hölzernen Kelch. 

Pfeil runterHostienkörbchen

Auf Draht gefädelte Perlen geben dem Körbchen seine Form.

Pfeil runterKorporale

Das Korporale, ein quadratisches Tuch aus Leinen, wird auf den Altar gelegt, um die Hostienschale und den Kelch darauf zu stellen. Das Korporale der Maasai ist aus Leder mit Perlenstickerei (Darstellung "Leben Jesu")

Pfeil runterStola und liturgisches Brustgehänge

Auch die Stola ist aus Leder mit Perlenstickerei, das Brustgehänge aus Perlen.

Pfeil runterPluviale

Das Pluviale (lat. "Regenumhang"), auch Cappa, Rauch- oder Vespermantel genannt, wird bei Gottesdiensten getragen, bei denen nicht das übliche Messgewand (die Kasel) verwendet wird: zur feierlichen Versper, bei Andachten und Prozessionen etc.
Die Perlenstickerei auf der Stola zeigt Maria mit dem Kind sowie den Erzengel Michael.