Bei den von wilden Tieren ausgehenden Gefahren für frühe Afrikamissionare denkt man zunächst an die großen Raubkatzen und weniger an die verborgenen Winzlinge im Boden, die höchstens durch seltsame rotbraune und steinharte Hügel sichtbar werden: die Termiten. 

Und doch sind die allgegenwärtigen kleinen Insekten ein Riesenproblem: Die Erbauer von oft über-mannshohen Burgen sind gleichzeitig die Zerstörer menschlicher Bauwerke. 
Das Problem: die häufigen Arten fressen Holz, und zwar mit Vorliebe totes, aber gut erhaltenes Bauholz. Dabei können die Fraßschäden bis zum Brechen des Baumaterials verborgen bleiben, denn gefressen wird zunächst im Innern des Holzelements. 

Die eigenen Bauten stellen sie mit Erde und aus ihrem Speichel her. Das Material wird hart wie Mörtel, sodass sich aus ihm stabile, tief in den Boden reichende "Berge" errichten lassen, die gleichzeitig ein großes Hohlsystem von Gängen und Kammern enthalten. 

Die meisten Termitenstaaten haben drei "Kasten": König und Königin, Arbeiter und "Soldaten", die das Nest mit ihren starken Kiefern verteidigen. Trotz ihrer guten Selbstverteidigung haben Termiten viele natürliche Feinde, nicht nur bestimmte Vogelarten mit langen und starken Schnäbeln, wie die Hornvögel (Tokos) und Racken, sondern auch speziell angepasste Säugetiere wie z.B. das Schuppentier, das sich unangreifbar macht: durch verschließbare Nasen-, Augen- und Ohrenöffnungen und durch sein spektakuläres Schuppenkleid, das es von weitem aussehen lässt wie ein überdimensionierter Tannenzapfen.

Die gezeigten Mitbringsel Ottilianer Ostafrikamissionare vom Anfang des 20.Jh. umfassen Bruchstücke von Termitenbauten, von Termiten zerfressenes Holz, in Formalin eingelegte Termiten-Tiere und Termiten-fressende Vögel und Säuger wie Gabelracke, Van-der-Decken-Toko und Schuppentier.