Bereits die ersten 1887 nach Ostafrika ausgesandten Missionare St. Ottiliens hatten von der Klosterleitung den Auftrag, möglichst viel "Anschauungsmaterial" aus den Einsatzgebieten zurückzusenden, damit sich die Gemeinschaft zu Hause ein Bild von den Verhältnissen in der Ferne machen und damit man junge Mitbrüder auf ihre künftige Missionstätigkeit besser vorbereiten konnte. Die daraus entstandene "Missionssammlung" wurde um 1911 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist somit der Grundstock des heutigen Missionsmuseums. 

Das Interesse galt kulturellen und naturkundlichen Objekten aller Art. Zu den letzteren gehören auch Zoologica, die an der Küste gesammelt wurden. Seit Ende 1889 unterhielten die Missionsbenediktiner ein Haus in Daressalaam, seit 1901 in Lindi im Südosten des Landes. 
Über diese beiden Küstenorte dürften die meisten zoologischen Meeresobjekte nach St. Ottilien gesandt worden sein. 

Die genaue Provenienz der naturkundlichen Sammlung des Museums ist leider nur für einen kleinen Teil der Objekte dokumentiert, zumal das Festhalten der Herkunft bei der frühen Sammeltätigkeit Ottilianer Missionare meist nicht im Vordergrund stand. Heute fallen die allermeisten Tiere in Ausstellung und Depot des Missionsmuseums unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1976. Was wir jedoch sicher wissen: unsere zoologische Sammlung ist ausnahmslos viele Jahrzehnte vorher zustande gekommen.

 

Pfeil runterWal-Wirbel

Inventar Nr. Z7005

Aus dem Inventarbuch: "Der Knochen wurde an Sansibars Küste angespült und dort von Reverendissimus (gemeint ist Erzabt Norbert Weber, 1870 – 1956) erworben."

Pfeil runterMeeresschildkröte

Inventar Nr. 3039

Alle sieben Arten der Meeresschildkröten sind heute vom Aussterben bedroht, zumal sie durch die Eiablage an Land einer besonderen Gefährdung unterliegen. 
Meeressschildkröten haben einen abgeflachten, stromlinienförmigen Körper und zu Paddeln umgebildete Vorderbeine. Sie sind im Unterschied zu ihren landlebenden Verwandten Fleischfresser. 

Das hier abgebildete Exemplar unbekannter Provenienz zeigt Einschusslöcher.

Pfeil runterSchädel einer Seekuh

Inventar Nr. Z7003

Seekühe sind pflanzenfressende Säugetiere. Sie sind in Küstennähe, oft im Flachwasser zu finden.

Pfeil runterSchädel eines Delphins

Inventar Nr. Z7047

Oberkiefer eines Delphinschädels

Pfeil runterKiefer eines Hais

Inv.Nr. Z2100

Kiefer eines Hammerhais

Pfeil runterSeeschlange

Inventar Nr. Z2013

Vermutlich eine "Schnabelköpfige Seeschlange" (Hydrophis schistosus).

Diese sehr giftige Schlange lebt in tropischen Küstengewässern aller Art. Sie gilt als unberechenbar und kann ohne ersichtlichen Grund Taucher oder Schnorchler attackieren. 
Das Tier ist dämmerungs- und nachtaktiv.

Pfeil runterMarine Mollusken

Inventar Nr. Z2014ff

Eine Besonderheit innerhalb dieser Sammlung stellt der Nautilus dar, das Gemeine Perlboot, eine archaische Tintenfischart, die Ähnlichkeit mit den fossilen Ammoniten aufweist und deshalb als "lebendes Fossil" gilt.

Pfeil runterSeesterne, Seeigel und Pfeilschwanzkrebs

Inventar Nrn. Z2064ff

Pfeil runterNagelrochen

Inventar Nr. Z2002

Rochen besitzen einen stark abgeplatteten Körper und große Brustflossen, die mit dem Kopf verwachsen sind. Das Maul, die Nasenlöcher, sowie fünf Kiemenspaltenpaare befinden sich auf der abgeflachten meist hellen Unterseite. Auf der Oberseite befinden sich Augen und die mit einem Ventil versehenen Spritzlöcher, durch die das Wasser zum Atmen eindringt. 
Manche Arten wie der Riesenmanta können eine Spannweite von 7 m und ein Gewicht von 2 Tonnen erreichen. 

Pfeil runterSeespinne

Inventar Nr. 2059

Seespinnen gehören zur Teilordnung der Krabben mit etwa 700 marinen Arten, deren Carapax (Rückenpanzer) länger als breit ist. 
Die Beine und Scherenfüße sind spinnenartig lang. Körper und Beine sind mit hakenartigen Borsten besetzt, an denen die Tiere Algen und andere Fremdkörper zur Tarnung befestigen. 

Bei der letzten Häutung wird ein starker Sexualdimorphismus deutlich: die Männchen haben viel größere Scheren als die Weibchen. Die Allesfresser ernähren sich von Algen, Tieren und Aas.

Pfeil runterIgelfisch

Inventar Nr. Z2012

Igelfische leben küstennah in flachen subtropischen und tropischen Meeren. Dort bewohnen sie vor allem Korallenriffe. Igelfische verfügen wie die Kugelfische über Stacheln am Körper, die jedoch wesentlich größer und kräftiger sind. Bei Gefahr pumpen sie sich mit Wasser auf, sodass sich diese aufrichten. In dieser Abwehrhaltung sind sie nur von wenigen großen Fischen verschlingbar. 

Bei Menschen kann eine Verletzung durch Igelfisch-Stacheln zu schweren Entzündungen führen.